Alemannia 98/99 - Der Aufstieg - per Klick zur Startseite
 

Regionalliga West/Südwest >>>>>> Saison 1998/99

3. Spieltag - 1. FC Saarbrücken (Ludwigspark)

Zwei Tage nach dem Spiel in Saarbrücken war im Internet zu lesen:



    Original-Text Alemannia Web vom 17.08.98
    Wann bekam Alemannia zuletzt Applaus von über 30.000 Zuschauern... Am Samstag, aber natürlich nicht im Saarbrücker Ludwigspark, sondern im Aachener Reitstadion. Dort war man jederzeit über den Spielstand am Alemannia-Infostand informiert. Nach dem Schlußpfiff sorgte „Vize“ Dirk Courté bei der Turnierleitung dafür, daß das Ergebnis aus dem Saarland bekannt gegeben wurde, worauf ein großer Beifall für unsere Kicker fällig war. Hat's wohl auch schon lange nicht mehr gegeben.

    Im Übrigen kam der Info-Stand während der Reitturnierwoche eigentlich ganz gut an. Zwar erntete man natürlich auch schon mal ein „mitleidiges Lächeln“, doch meist merkte man, wie bekannt die Alemannia auch auswärtigen Besuchern ist und daß die Alemannia in Aachen immer ein Thema ist. Eine Woche Imagepflege, die nicht meßbar und nicht bezahlbar ist.

Der erste Saisonsieg war also unter Dach und Fach und hier nun der Spielbericht von damals:

1. FC Saarbrücken - Alemannia Aachen 0:1 (0:0)
Zuschauer: 5.500 (ca. 250 aus Aachen)
    Original-Spielbericht vom "Jupp aus Aachen"

    Im ersten Auswärtsspiel eine Niederlage, drei Mann Ersatz, kein Sonderzug, also 270 km mit dem Auto und so waren nur etwas mehr als 200 Oecher im Ludwigspark. Die sollten allerdings ihr Kommen diesmal nicht bereut haben. Ansonsten war die Kulisse eher enttäuschend. Nach zwei Siegen und „so einem Gegner“ sollten doch mehr Fans kommen. Waren in einem Freundschaftsspiel gegen MG noch in der Woche 10.000 Zuschauer da, so waren es heute noch nicht einmal die Hälfte.
    Es begann genauso gut wie in Trier. Alemannia kontrollierte das Spiel und beeindruckte das Publikum mit gekonntem Kurzpaßspiel, das man selber kaum glauben konnte. Oft sah es so aus, als ob wir immer einen Mann mehr auf dem Platz hätten. Mein Nachbar sagte mir, so etwas hieße Taktik, aha! Dann wieder Überzahl, diesmal aber im Angriff. Stephan Lämmermann spielte vielleicht eine Idee zu früh steil auf Tobias Lenneper, der übrigens immer besser wird. Tobias umkurvte aber dennoch einen Abwehrspieler, zog wieder von Außen in die Mitte, sein anschließender Schuß aber ging nur an die Latte. Auf der anderen Seite hatte die neue alte Nummer Eins Christian Schmidt keine Probleme bei den wenigen Schußversuchen der Malstätter. In der 40. min. dann der doppelte Doppelpaß durch die Mitte und Stephan Lämmermann steht frei vor Torwart Ebertz. Aber aus acht Metern Entfernung kann er den Ball nicht im Tor unterbringen. Schade, das konnte, eigentlich mußte es die Führung sein. Nach dem Wechsel kam eine sehr starke Phase des FCS, der innerhalb weiniger Minuten Ecke auf Ecke erzielte. Dazu kamen die vielen Einwürfe von Brose in unseren Strafraum, erinnerte eher an einen Pitcher beim Baseball, aber die ganz große Chance gab es eigentlich für den Gegner nicht. In der 59. Minute war es endlich soweit. Eine schöne Kombination über den rechten Flügel, so ähnlich spielt man 6 gegen 2 im Training, und unserem Mario Krohm liegt der Ball auf dem rechten Fuß. Aus 10 Metern schiebt er die Kugel in den linken oberen Winkel, ohne Abwehrchance für Ebertz. Jetzt heißt es Nerven behalten. Saarbrücken verstärkt seine Angriffsbemühungen, aber hinten steht Christian Schmidt im Tor und seine Abwehr räumt schon vorher vieles weg.

    Original-Stadionzeitung >>>>> auf Klick in einem neuem Fenster vergrößern Alemannia bleibt bei Kontern weiter gefährlich. In der 79. Minute ist Andreas Bluhm auf dem linken Flügel durch und flankt nach innen auf Stephan Lämmermann. Der jedoch schieß erst Torwart Ebertz an, dann die Werbetafel aus Wut um. Das hätte die Entscheidung sein müssen. So aber ist weiter Zittern angesagt, bei jeder Flanke, bei jeder Ecke. Aufregung in der 82. min., als Dino Hoffmann ein „Hohes Bein“ macht im eigenen Strafraum. Es gibt einen indirekten Freistoß wegen gefährlichen Spiels, und das 7 Meter vor dem eigene Tor. Also alle Spieler auf die Torlinie, der Torwart davor. Denkste, zwei Saarbrücker stellen sich noch vor unseren Keeper, und die bekommt man wegen der 9,15 m-Regel nicht weg. Doch Zibert drischt den Ball über den Kasten in den strahlend blauen Himmel. Dann die Anzeige des Schiedsrichters, Schluß? Nein, vier Minuten Nachspielzeit. Dann die 91. Minute, Kopfball Saarbrücken, alles springt auf, aber Christian Schmidt macht sich lang und länger und fischt den Ball noch so gerade aus der unteren Ecke. Inzwischen geht TW Ebertz bei fast jedem Angriff mit nach vorne. Das Spiel ist aber noch nicht zu Ende. 94. Minute, Brose ist rechts frei durch, flankt flach nach innen auf den zweiten Pfosten, dort stehen Diane und Tieku frei (im Abseits?). Tieku schießt den Ball ins Tor... Das kann doch wieder nur Alemannia passieren schießt es wieder durch die Köpfe, aber weit gefehlt. Schiedsrichter-Assistent 1 steht an der Linie mit gehobener Fahne, Abseits. Was jetzt hier los ist, braucht man kaum beschreiben, das wäre wohl in jeden Stadion so.

    Nach dem Spiel werfen die VIPs ihre Bierbecher Richtung Gespann und kurz vorher kam es noch zu einer Tätlichkeit (?) von Diane am oben erwähnten Linienrichter. FCS Trainer Karkuth schilderte die Szene nachher so. Der Linienrichter ging zu Boden. Nachdem er schon fast wieder aufgestanden war und gesehen hatte, daß ein Saarbrücker Spieler ihn gerempelt hatte, ließ er sich noch einmal laut schreiend zu Boden fallen. Hört sich alles irgendwie komisch an. Vielleicht kann das Fernsehen Aufschluß geben, oder aber der Bericht der SR wird entscheidend sein. Im schlimmsten Fall könnte Diane für ein halbes Jahr gesperrt werden. Der Alemannia war es alles egal. Die Mannschaft lief zuerst zu ihrem Torwart Christian Schmidt (zu Null im Ludwigspark spielt nicht jeder!) und feierte anschließend mit der Welle in ihrer Kurve, Trainer, Spieler und Fans.

    Wie entspannt man beim Autofahren sein kann, bemerkte ich auf der Rückfahrt. Jetzt ist mir erst bewußt geworden wie schön die Gegend an der Mosel mitten durch die Weinberge sein kann.
    (Jupp aus Aachen)

Trainerstimmen in der Pressekonferenz nach dem Spiel:

Werner Fuchs (Aachen):
Zunächst einmal muß ich meiner Mannschaft zu diesem Sieg gratulieren gegen einen Gegner, den ich nach wie vor für einen der großen Favoriten halte. Bekanntlich mußten wir drei Spieler ersetzen, die ansonsten Stammspieler sind. Der Ersatz hat sich allerdings hervorragend geschlagen. In der 1. Hälfte sind wir kaum in Verlegenheit geraten und haben immer unsere Chancen nach vorne gesucht und uns Möglichkeiten erarbeitet. In der 2. Halbzeit sind wir zu spät in die Zweikämpfe gekommen und die Ordnung ging etwas verloren. Trotzdem hatten wir die ein oder andere Chance im Konter, wo wir schon das 2:0 hätten machen müssen. Zum Schluß, wenn das Ergebnis so knapp ist, hat man immer noch gefährliche Situationen zu überstehen. Trotzdem halte ich den Sieg für verdient, wobei ich beiden Mannschaften zugestehen muß, daß sie läuferisch bei diesen Temperaturen viel getan haben.

Dirk Karkuth (Saarbrücken):
Dies war eine ganz, ganz enttäuschende Leistung meiner Mannschaft. Die ersten 45 Minuten waren das Schlechteste, was ich gesehen habe, seit ich hier in Saarbrücken tätig bin. Wir haben keine Ordnung gehabt und einfach zu viele Fehler gemacht, die einfach nicht passieren dürfen. Nur unserem Torwart Harry Ebertz, der zweimal glänzend parierte, hatten wir es zu verdanken, das wir immer noch eine Chance für die 2. Halbzeit hatten. Aber in der 2. Hälfte war die Laufbereitschaft immer noch nicht ausreichend. Unsere Chancen waren nur Zufall, nicht herausgespielt, und kamen nur durch Fehler unserer Gäste zu Stande. Wir haben selber Unruhe und Hektik in unser Spiel gebracht, in dem wir Schieds- und Linienrichter kritisierten. Dadurch haben wir nicht die Ruhe gehabt, mit Kombinationen nach vorne zu spielen. Die Niederlage kam vielleicht zum richtigen Zeitpunkt. Alle Trainer, was man so in den letzten Tagen lesen konnte, haben uns zum Favoriten erklärt. Jetzt hat aber jeder gesehen, daß man mit weniger Aufwand nicht bestehen kann. Wir werden wohl in der nächsten Woche wieder ganz elementare Dinge trainieren müssen. Ich glaube, wir werden viel Spaß haben beim Training.


Gerade einmal ein Spiel war gewonnen und schon brach gleich wieder Euphorie aus, damals nicht anders als heute. Etwas "putzig" wirkt heute meine Empfehlung, angesichts der erwarteten Zuschauerzahl zum ersten Heimspiel rechtzeitig anzureisen.


    Original-Text Alemannia Web vom 18.08.98
    Zum ersten Mal in dieser Saison wurde ein Alemannia-Spieler für die „Elf des Tages“ des Kicker-Sportmagazins nominiert. Dabei handelt es sich um unseren Torwart Christian Schmidt, der am Samstag sicherer Rückhalt seiner Mannschaft war und sich diese Bestnote wirklich verdient hatte. Ansonsten hat kein Verein mehr als einen Spieler in diese künstliche Mannschaft gebracht, auch ein Zeichen der Ausgeglichenheit in dieser Liga.

    Was dieser Sieg wert ist, wird sich am Freitag zeigen, wenn es gegen die noch ungeschlagenen Amateure des Deutschen Meisters geht. Zum ersten Heimspiel werden vorsichtig geschätzt fünf bis sechstausend Zuschauer erwartet. Um ein Kassen-Chaos, wie zuletzt zweimal beim FC Köln zu sehen, zu vermeiden, werden alle Zuschauer gebeten, möglichst rechtzeitig anzureisen, da es ja auch leicht noch einige Zuschauer mehr werden könnten. Ausreichend Parkplätze stehen zusätzlich auch am Reitstadion gegenüber der Eishalle zur Verfügung. Von da beträgt der Fußweg noch keine fünf Minuten. Zusätzlich wird der Kassendienst vorsichtshalber aufgestockt.


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