Alemannia 98/99 - Der Aufstieg - per Klick zur Startseite
 

Regionalliga West/Südwest >>>>>> Saison 1998/99

15. Spieltag - SpVgg. Erkenschwick (Tivoli)

Münster meldete eine Woche später "Land unter", sodass die Partie bei den Preußen ausfiel und ein weiteres Heimspiel ausgetragen werden konnte. Kurz und warnend war der Vorbericht.


    Original-Text Alemannia Web vom 04.11.98
    Das Nachholspiel in Münster wurde für Samstag, den 21.11., Anstoß 15.30 Uhr angesetzt. Damit ist das Pokalspiel in Oberbruch wieder auf unbestimmte Zeit verschoben.

    Verl versuchte Samstag Tabellenführer zu werden, und verlor zu Hause gegen Homburg, Saarbrücken versuchte dasselbe am Dienstag, und verlor in Dortmund. Dies ist wohl Warnung genug für das kommende Heimspiel gegen Erkenschwick.


Alemannia Aachen - SpVgg. Erkenschwick 3:1 (1:0)
Zuschauer: 3.100 (ca. 30 aus Erkenschwick)

    Original-Spielbericht vom "Jupp aus Aachen"

    Nach dem Spielausfall in Münster hatte unsere Mannschaft die Chance durch das zweite Heimspiel hintereinander noch weiter nach oben zu kommen. Sie sollte die Chance nutzen ...

    Clirim Bashi, der nur für zwei Wochen gesperrt worden war, war wieder spielberechtigt und kam in die Mannschaft für Rasim Suksur. Andreas Bluhm spielte auch wieder von Beginn an, für ihn mußte Erwin Vanderbroek zunächst auf der Bank Platz nehmen. Trainer Fuchs hatte von seiner Mannschaft eine frühe Führung verlangt und seine Mannschaft hielt sich an die Vorgabe. Bereits in der 8. Minute dürfen wir das erste Mal jubeln. War bis dahin noch nicht so viel passiert, so kam jetzt Bart Meulenberg auf dem linken Flügel an den Ball und flankt den Ball gefühlvoll in den Strafraum, wo Dennis Ibrahim lauert und den Ball direkt aus der Luft und halb aus der Drehung nimmt und ihn in die linke kurze Ecke versenkt. So ein frühes 1:0 gegen diese Mannschaft muß doch sehr beruhigen und befreien. Tut es aber nicht. Denn Erkenschwick kommt jetzt immer besser ins Spiel und startet gefährliche Gegenangriffe. In der zwölften Minute nimmt Pukaß allen Mut zusammen und schießt aus fast 25 Metern auf unser Tor. André Lenz muß sich ganz lang machen, um mit der rechten Hand so gerade noch an den Ball zu kommen, der sonst präzise unten im Eck gelandet wäre. Fünf Minuten später Gefahr von der rechten Seite. Flanke auf Schriewersmann, Kopfball gegen die Laufrichtung von André Lenz, abgewehrt mit einer Blitzreaktion von unserem Torwart, aber genau Roth vor die Füße, der aus zehn Metern mitten vor dem Tor an den Ball kommt, aber das Leder hoch über das Tor schießt. Puh, das war knapp, und das Spiel scheint zu kippen. Doch auch unsere Mannschaft merkt, was los ist und nimmt das Heft wieder in die Hand. Vor allem die Zweikämpfe sind es, die nun gewonnen werden. So werden wir wieder feldüberlegen und vor allem der wieder einmal überragende Stephan Lämmermann ist es, der mit seinen Dribblings für Gefahr sorgt. In der 24. Minute läuft Thomas Lasser mit dem Ball in die gegnerische Hälfte, bedient mustergültig Stephan Lämmermann auf dem rechten Flügel. Der flankt den Ball quer und lang vor das Tor, doch bevor Dennis Ibrahim an den Ball kommen kann, wird er zur Ecke abgewehrt. In der Folge plätschert das Spiel etwas vor sich hin und unnötige Ballverluste behindern unsere Angriffe. Erst kurz vor der Halbzeit wird es wieder gefährlich, als André Winkhold einen Freistoß vor das Gästetor schießt, doch Mario Krohm's Kopfball ist zu schwach, um den guten Antczak im Erkenschwicker Tor zu gefährden. Dann ist Pause und vereinzelte Pfiffe sind zu hören (nicht von uns), aber warum?? Weil Alemannia nicht 6:0 führt???

    Trainer Werner Fuchs vor der Partie:

    Was war Ihre wichtigste Aufgabe als Trainer vor dem Spiel gegen Erkenschwick?

    Die nötige Konzentration von meinem Team einzufordern. Wir dürfen diese Aufgabe auf keinen Fall unterschätzen, zumal die Erkenschwicker nach dem 2:1-Erfolg über Remscheid vor Tatendrang und Selbstbewußtsein nur so strotzen werden. Schließlich haben die Stimberger heute am Tivoli im Gegensatz zu uns nichts zu verlieren und werden entsprechend zu Werke gehen.
    Nach der Pause kommt Erwin Vanderbroek für Bart Meulenberg ins Spiel und der führt sich direkt gut ein. Erwin spielt Stephan Lämmermann an, der sprintet wieder in seiner unnachahmlichen Art los, spielt an der Strafraumgrenze quer auf Mario Krohm. Der läßt den Ball durch, so daß dahinter Andreas Bluhm frei zum Schuß kommt. Der Schuß aber wird abgeblockt und springt Mario Krohm für den Fuß, leider vor den linken, und mit links geht's weit daneben und darüber. Erstmals nach der Pause melden sich auch noch einmal unsere Gäste zu "Wort". Querpaß in der 50. Minute auf den völlig freien Siegmund, doch dessen Schuß aus vierzehn Metern geht knapp links am Tor vorbei und sah vielleicht gefährlicher aus als er war. Auf die achte Minute können wir uns heute verlassen, auch in Hälfte Zwei. Mario Krohm hat sich gelöst, wird am Fünfer angespielt und mit einer Körpertäuschung, die man ihm oft eigentlich gar nicht zutraut, tanzt er seinen Gegenspieler aus, und jetzt liegt der Ball auf seinem rechten Fuß, und er hat keine Mühe den Ball zum 2:0 flach ins Eck zu schießen. Nur eine Minute später die nächste Riesenchance. Stephan Lämmermann's Kopfballverlängerung auf Dennis Ibrahim, der flankt in die Mitte auf Andreas Bluhm, doch dessen toller Kopfball wird von Antzcak zur Ecke abgewehrt. In der 58. Minute ist es Clirim Bashi, der nicht nur einen Angriff abwehrt, sondern sogar mit einem langen Ball auf den linken Flügel wieder Stephan Lämmermann auf die Reise schickt. Der dribbelt bis zur Grundlinie durch, paßt nach innen, doch da kommt keiner so richtig an das Leder und der Ball prallt ab ins Toraus. Das Spiel ist aber noch nicht entschieden. Vor allem nicht nach dieser unglücklichen Aktion in der 70. Minute, wo Frank Schmidt vom eingewechselten Baspinar angeschossen wird und der Ball die Richtung so verändert, daß André Lenz nicht mehr an den Ball kommt. Wird es jetzt noch einmal spannend. Nein, eigentlich nicht, denn Erkenschwick baut jetzt auf diesem Boden immer mehr ab und unsere Jungs haben immer noch alles im Griff. 77. Minute, Doppelpaß von Stephan Lämmermann mit Andreas Bluhm, aber der Winkel wird zu spitz, so daß der Ball vom Torwart abgewehrt wird. Fünf Minuten später sehen wir eine tolle Kombination von Stephan Lämmermann mit Erwin Vanderbroek, der den Ball nach innen vor die Strafraumgrenze spitzelt, wo sich Thomas Lasser des Balles annimmt. Kurzes Dribbling, Schuß und Klatsch, der linke Pfosten ist im Weg und verhindert die endgültige Entscheidung. Die fällt aber vier Minuten vor Schluß. Pukaß hat sich zwar im eigenen Strafraum den Ball erkämpft, doch Stephan Lämmermann spekuliert auf einen Paß nach außen und der kommt auch. Stephan fängt den Paß ab, spielt kurz nach innen auf Erwin Vanderbroek, der so völlig frei ist und den Ball rechts am herauseilenden Torwart vorbei ins Tor schieben kann. 3:1, das Spiel ist entschieden, drei Punkte unter Dach und Fach.

    Es war vielleicht kein berauschendes Spiel, aber wenn man die Bodenverhältnisse bedenkt, die jetzt von Woche zu Woche immer schlechter werden, war es doch vor allem in der zweiten Halbzeit ganz ansprechend. Wir feiern mit der Mannschaft den Sieg und auch die Gästespieler bedanken sich bei ihren Fans, daß sie überhaupt die Reise nach Aachen angetreten hatten. Irgendwie habe ich den Eindruck, daß Erkenschwick schon damit zufrieden war, einigermaßen mitgehalten zu haben. Solche Gäste wünschen wir uns öfter.
    (Jupp aus Aachen)

Trainerstimmen in der Pressekonferenz nach dem Spiel:

Heinz Niggemeier (Erkenschwick):
Jeweils die achte Minute in der ersten und der zweiten Halbzeit haben heute das Spiel entschieden, wo wir jeweils das 1:0 und 2:0 bekommen haben. Das 1:0 etwas überraschenderweise, denn der Ball, der so aus spitzem Winkel gespielt wird und dann in die kurze Ecke geht, das sind natürlich Sonntagsschüsse, wenn sie reingehen. Wir haben nach diesem 1:0 viel besser ins Spiel gefunden und ich glaube mal, daß, wenn man bedenkt, daß heute hier zwei Mannschaften aufeinander getroffen sind, die genau am entgegengesetzten Ende der Tabelle spielen, man zu diesem Zeitpunkt keinen großen Unterschied erkennen konnte. Im Gegenteil, wir hatten die klareren Chancen auf unserer Seite, wenn ich bedenke, daß André Lenz einen Riesenschuß unten aus dem Eck fischt, und einmal unser Tino Roth den Ball aus fünf Metern Entfernung leider über den Balken haut anstatt rein. Das wären sicherlich Punkte gewesen, wo wir anders ins Spiel gekommen wären. Genauso in der zweiten Halbzeit, wo wir wieder nach acht Minuten das 2:0 bekommen. Das muß man erst mal wegstecken. Und wenn die Aachener natürlich mit 2:0 in Führung liegen und gut spielen können, dann weiß man, daß es sehr schwer wird, überhaupt noch einmal ins Spiel zurückzukommen. Etwas überraschend war auch unser Anschlußtreffer, der ein bißchen glücklich zustande gekommen ist. Dazu muß ich sagen, daß ich das Tor dem Ender Baspinar anrechne, der den Ball dem Aachener Gegenspieler angeschossen hat, der dann dadurch ins Tor trudelte. Nachher hat man aber gemerkt, daß uns in der Endphase etwas die Kraft fehlte, einmal aufgrund des schlecht bespielbaren Platzes, zum anderen aber daß, wie auch schon in der Vorwoche, einige Akteure etwas Substanzverlust haben. Dadurch gibt es sehr viele Konzentrationsfehler und Abspielfehler in unseren Reihen und auch so auch irgendwie das dritte Tor, daß aus unserer Sicht natürlich auch wieder sehr dumm passiert ist. Wir haben in den letzten drei Wochen ein Tal durchlebt, wo unsere Leistungen nicht sehr gut waren und auch vor diesem Spiel nicht wußten, wo wir standen. Ich glaube aber mal, mit dieser Leistung brauchen wir uns nicht zu verstecken und nächste Woche in Salmrohr geht es mit dieser Leistung sicher wieder etwas besser aus. Den Aachenern und meinen Trainerkollegen Werner Fuchs wünsche ich natürlich weiterhin alles Gute und daß sie in diesem Jahr weiter oben dranbleiben. Einen Grundstein haben sie heute dafür gelegt und ich hoffe mal, wenn wir uns im Stimbergstadion wiedertreffen, daß die Aachener immer noch weiter oben sind, und wir vielleicht ein bißchen mehr im Mittelfeld. Der Sieg für Aachen ist verdient, waren sie uns doch vor allem in der zweiten Halbzeit spielerisch überlegen. Wir haben versucht mit unseren Mitteln dagegen zu halten, was uns relativ gut gelungen ist. Wir haben das Spiel lange Zeit offen gehalten, müssen uns aber auch bei unserem Torwart Marcus Antzcak bedanken, der doch das ein oder andere Mal riesig gehalten hat, so daß wir hätten auch höher in Rückstand geraten können.

Werner Fuchs (Aachen):
Wir mußten uns den Sieg heute regelrecht erarbeiten. Wir wissen, daß bei diesen Bodenverhältnissen das Spielerische nicht so zum Tragen kommen kann, daß viel über den Kampf gehen muß mit langen Bällen, weil es sehr schwierig ist zu kombinieren. Uns ist das geglückt, was wir wollten, ein relativ frühes Tor. Danach haben wir in der Vorwärtsbewegung im Mittelfeld und in der Spitze einfach zu schnell die Bälle verloren, wo wir uns alle nach vorne orientiert haben, und wo es größtenteils nicht nötig war. Erkenschwick ist dann geschickt dazwischen gegangen, hat dann auch nach vorne gespielt, und das hat uns dann große Probleme bereitet. Im Mittelfeld ist das Loch zu groß geworden und André Lenz hat uns da sicher zweimal vor dem Ausgleich gerettet. Aber nach der Halbzeit, darum auch die Maßnahme, daß der Erwin Vanderbroek hereingekommen ist, daß wir in der Vorwärtsbewegung ballsicherer werden, haben wir dann doch eine ganz gute Leistung gebracht. Wir haben auch wieder früh das 2:0 erzielt. Aber man sieht dann, wenn man die ein oder andere Möglichkeit vergibt zum 3:0 und auch der Torwart super hält, daß es unter Umständen, wie nach diesem Tor, noch einmal eng werden könnte. Zum Glück ist die Mannschaft nicht nervös geworden zu diesem Zeitpunkt und, nachdem wir das 3:1 erzielt haben, war die Sache klar. Wie immer war meine Truppe vom Einsatz und der Laufbereitschaft her super, aber diese Dinge, die ich eben angesprochen habe, müssen wir abstellen, um den Gegner mit seinem Einsatz nicht ins Spiel kommen zu lassen. Wenn wir bei unserem Spiel, das wir betreiben wollen, die Räume zu groß lassen, werden wir in Probleme geraten. Daran werden wir ganz sicher in den nächsten Wochen noch ganz hart arbeiten. Auch Dir, Heinz, alles Gute und danke für die Wünsche, auch ich wünsche, daß Ihr noch ein paar Plätze nach vorne kommt.


Nun stand das Schlagerspiel beim Wuppertaler SV auf dem Programm, der nur zwei Punkte hinter den Schwarz-Gelben rangierte.


hier geht es weiter